Eine Immobilie ist mit Emotionen behaftet. Nur wenige Käufer betreiben ihren Erwerb nüchtern-professionell oder planen gar schon den Weiterverkauf. Bauch und Gefühl entscheiden mit – insbesondere beim Feriendomizil. Es soll Rückzugsort, Nebenerwerb und bei jedem Zweiten auch Altersvorsorge sein. 70 Prozent der Käufer vermieten innerhalb von zwei Jahren nach Erwerb zum ersten Mal.
Große Summen lassen sich beim Vermieten selten erzielen. Für eine solide Rendite reicht es aber meistens: Drei Prozent vom Kaufpreis nimmt der durchschnittliche Vermieter im Jahr vor Steuern ein, wenn das Haus auf Kredit gekauft wurde – so die Zahlen von Fewo-Direkt. Im Schnitt vermietet sich eine Ferienimmobilie 24 Wochen im Jahr und bringt 14000 Euro. Dem stehen laut Statistik Ausgaben von 8300 Euro im Jahr gegenüber: Das Darlehen, die Vermittlung an Mieter, Handwerker und der Gärtner kosten.
Vor Steuern und Kosten: Oft unterschätzen Vermieter die Ausgaben für ihre Zweitadresse.
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Eine solche Rendite erscheint vielen als attraktiv, denn bei den Banken bekommen sie jetzt für halbwegs sichere Anlagen oft weniger. Wer seine Mieteinnahmen und damit seine Rendite erhöhen will, hat zusätzlich Möglichkeiten:
- Ein guter Auftritt im Internet lockt mehr Urlauber.
- Die eigene Nutzung in die Nebensaison zu verlegen „lässt die Auslastung oft deutlich steigen“, sagt Wann von Fewo-Direkt. Während der Hauptreisezeiten zahlten Gäste auch höhere Mieten.
Wie bei jedem Immobilienkauf ist die Lage der größte Erfolgsfaktor. Eine Ferienwohnung mit Meerblick oder ein Berghaus am Sonnenhang lässt sich leichter vermieten als ein Objekt an der Hauptstraße. Dass die Immobilie ihren Wert erhält oder sogar erhöht, ist ebenfalls wahrscheinlicher.
Ob man Millionen oder ein paar zehntausend Euro ausgeben will: Wichtig ist, den für ein Umfeld richtigen Preis zu bezahlen. Ein Leitspruch unter Immobilienprofis besagt: „Den Gewinn macht man beim Kauf.“ Deshalb sollte jeder vor einem Erwerb die Preise beobachten. Am einfachsten geht das über die Verkaufsangebote im Internet. Was wird dort verlangt? Welche Immobilien sind lange gelistet? Welche verkaufen sich schnell? Ziemlich bald bekommen Interessenten so ein Gefühl für den Markt.
In Deutschland sind die Chancen auf einen Wertanstieg gut. Denn trotz höherer Preise gehen Experten davon aus, dass das eigene Land beliebtes Urlaubsziel bleibt. Ulrich Reinhardt von der Stiftung für Zukunftsfragen sagt: „Seit ein paar Jahren ist Deutschland wieder gefragt.“ Und das werde erst einmal so bleiben.
Wer dagegen im Mittelmeerraum auf Schnäppchen hofft, wird meist enttäuscht. Die Côte dAzur ist seit der Krise 2008 wieder im Preis gestiegen. In Griechenland sind die Preise zwar massiv gefallen, aber wegen der aufgeheizten Stimmung im Land will kaum ein Deutscher kaufen. Auf Mallorca sind gute Immobilien längst wieder auf das Niveau vor 2008 gestiegen. Allenfalls an der spanischen Küste und in Portugal lassen sich Häuser und Wohnungen teilweise noch 30 Prozent günstiger als vor vier Jahren kaufen.
Emotional ist eine eigene Ferienadresse wohl immer ein Gewinn. Eine finanzielle Sicherheit garantiert aber keine Immobilie. Risiken wie unerwartete Reparaturen oder ausbleibende Vermietungen lassen sich kaum ausschließen. Insbesondere „wer mit einem Kredit finanziert, sollte sich den Kauf leisten können“, warnt der Regensburger Universitätsprofessor Steffen Sebastian. Er hat drei goldene Regeln für jeden Immobilienerwerb aufgestellt:
- Der Käufer sollte über mindestens 30 Prozent Eigenkapital verfügen.
- Ihm muss genug Geld zum Leben bleiben. Die Immobilie darf nicht die gesamten Reserven aufzehren.
- Der Schuldendienst sollte nicht mehr als ein Viertel des laufenden Nettoeinkommens betragen.
Für alle, die dann letztlich doch nicht kaufen wollen: Gemütlichkeit lässt sich auch mieten. Von der Ferienwohnung auf Usedom für 600 Euro in der Woche bis zur Luxusvilla auf Sylt für 9000 Euro. Und insbesondere in den Bergen verpachten Bauern auch gern Höfe im Jahresrhythmus. Das Gefühl des nicht endenden Urlaubs aber bleibt den Käufern vorbehalten. Geldanlegen kann so schön sein.
Wann Besitzer begonnen haben, ihre Ferienwohnung zu vermieten (in Prozent)
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FAQs
Für eine solide Rendite reicht es aber meistens: Drei Prozent vom Kaufpreis nimmt der durchschnittliche Vermieter im Jahr vor Steuern ein, wenn das Haus auf Kredit gekauft wurde – so die Zahlen von Fewo-Direkt. Im Schnitt vermietet sich eine Ferienimmobilie 24 Wochen im Jahr und bringt 14 000 Euro.
Was ist eine gute Rendite bei Ferienwohnung? ›
sehr stark variieren. Grundsätzlich sagen wir, dass eine Rendite von 4-6% als gute Rendite gilt. Hier trägt sich Ihre Investition durch die Mieteinnahmen und die Immobilie zahlt einen aufgenommenen Kredit selbst ab, ohne dass Sie weiteres Geld investieren müssen.
Kann man von einer Ferienwohnung leben? ›
Kann ich die Ferienimmobilie teils selbst nutzen, teils vermieten? Ja. Wenn Sie dem Finanzamt im Rahmen einer Überschussprognose beweisen können, dass Sie mit der Vermietung langfristig einen Überschuss erzielen, können Sie sogar finanzielle Verluste aus der Vermietung der Ferienwohnung steuerlich absetzen.
Kann man mit Immobilien noch Geld verdienen? ›
Möglichkeiten: Um Geld mit Immobilien zu verdienen, können verschiedene Strategien zum Zuge kommen: Der Kauf einer Immobilie zur Eigennutzung, Vermietung oder zum Verkauf, die Geldanlage mit Immobilienfonds oder Immobilienaktien sowie digitale Immobilien Investments.
Kann man von Airbnb leben? ›
Es ist möglich, von Airbnb zu leben, aber es hängt von vielen Faktoren ab, wie z.B. der Lage der Unterkunft, der Ausstattung und der Anzahl der Buchungen. Im Durchschnitt kann man mit einer Ferienwohnung etwa 50 bis 70 Euro pro Nacht verdienen.
Wie viel verdient man mit einem Airbnb? ›
Im Durchschnitt verdienen Airbnb-Gastgeber allein mit Airbnb-Einkommen 924 US-Dollar im Monat. Wenn Sie Ihr Airbnb noch nicht gekauft haben, können Sie einige Variablen berücksichtigen, um Ihren Gewinn zu maximieren.
Wie muss man eine Ferienwohnung versteuern? ›
Wie hoch ist die Umsatzsteuer? Der allgemeine Steuersatz beträgt 19 %. Für die Vermietung einer Ferienwohnung beträgt die Umsatzsteuer 7 %, denn laut Umsatzsteuergesetz gilt hierfür der ermäßigte Steuersatz.
Wo gibt es die höchste Rendite? ›
Die beste Anlage zur Zeit sind Aktienfonds. Diese sind ganz einfach über die Börse selber zu erwerben und mit Sicherheit seriöser als alles andere. Nicht nur Aktienfonds sind eine gute Geldanlage. Die höchste Rendite versprechen zur Zeit auch alle möglichen Arten der Rentenfonds.
Welche Immobilien haben die höchste Rendite? ›
Am höchsten fällt die Mietrendite unter den "Top 7" mit jeweils 3,1 Prozent bei Neubauwohnungen in Berlin und bei Bestandswohnungen in Köln aus. Eine Berliner Neubauwohnung wird auf der Online-Plattform ImmoScout24 im Schnitt für 492.400 Euro zum Kauf angeboten.
Wie teuer darf eine Ferienwohnung sein? ›
Der Großteil der Ferienwohnungen in Deutschland bewegt sich in dem groben Rahmen zwischen 40 und 80 Euro pro Tag, bzw. 350 und 600 Euro pro Woche (inkl. Endreinigung).
Wenn Sie also beispielsweise Ihre Wohnung für 3 Nächte zu 100 € pro Tag vermieten, kassiert die Plattform eine Provision von 10 €. Die Gebühren über Airbnb sind also relativ niedrig, was bedeutet, dass die Vermietung einer Airbnb-Unterkunft eine rentable Einnahmequelle sein kann.
Was muss man bei Vermietung Ferienwohnung beachten? ›
Checkliste: Ferienwohnung vermieten - was beachten?
- Verfassen Sie eine gute Beschreibung Ihrer Ferienwohnung bzw. ...
- Legen Sie Ihre Preise fest. ...
- Machen Sie gute Fotos. ...
- Sicherheitsaspekte. ...
- Verwenden Sie einen Vertrag. ...
- Melden Sie Ihre Immobilie als Ferienwohnung bzw. ...
- Schließen Sie eine Versicherung ab.
Laut Definition gilt jede Person als Millionär, die über ein investierbares Vermögen von mindestens einer Million Dollar verfügt. Nicht zum Vermögen zählen damit die selbstgenutzte Immobilien und andere Gegenstände des Verbrauchs.
Wie kann man passiv Geld verdienen? ›
Passives Einkommen: Ideen
- Bringe dein physisches Geschäft online. ...
- Geld anlegen, z. ...
- Mieteinnahmen. ...
- Werbung und Affiliate-Marketing. ...
- Onlinekurse und Webinare anbieten. ...
- Bücher und E-Books verkaufen. ...
- Bannerwerbung auf der eigenen Website anbieten. ...
- Studienarbeiten schreiben, korrigieren und lektorieren.
Grundsätzlich lohnt sich eine Immobilien Investition jedoch schon ab einer Rendite von 3,5 bis 6 Prozent pro Jahr. Anleger sollten zudem neben dem finanziellen Aufwand auch den Zeit- und Verwaltungsaufwand bei der Entscheidung berücksichtigen, ob sie in eine Immobilie investieren möchten.
Wie viel kann man mit vermieten verdienen? ›
Dein Nettogehalt als Vermieter/in hängt von Faktoren wie deiner Steuerklasse und Freibeträgen ab. Vereinfacht kannst du mit etwa 48 bis 65 Prozent deines Bruttogehalts rechnen, wenn du Vollzeit arbeitest. Somit verdienst du als Vermieter/in ungefähr 21.600 € - 29.250 € netto im Jahr.
Wie viel Steuer auf Ferienwohnung? ›
Für Sie als Vermieter von Ferienwohnungen im Rahmen kurzfristiger Vermietungsdauer (also in der Regel bis maximal 6 Monate Vermietungszeitraum) gilt nach dem Umsatzsteuergesetz der ermäßigte Steuersatz von 7 Prozent und nicht der allgemeine Umsatzsteuersatz, der bei 19 Prozent liegt.
