Polizeikarriere höherer Dienst
Polizist im höheren Dienst
Das Beruf des Polizisten liegt wieder voll im Trend und auch die Nachfrage nach guten Polizisten ist groß. Wer sich für eine Polizeikarriere entscheidet so ist die Laufbahn bei der Polizei eine sehr vielfältige Laufbahn mit verschiedensten Karrieremöglichkeiten. Die jeweiligen Aufgaben und Tätigkeiten sind je nachdem, ob man sich für den mittleren, gehobenen oder höheren Dienst entscheidet oft ganz unterschiedlich.
Im Folgenden geht es darum, wie man Polizist im höheren Dienst wird. Vorab ist jedoch wichtig zu wissen, dass generell zwischen der Zuständigkeit zwischen der Landespolizei (Länderebene) und der Bundespolizei (Bundesebene) differenziert wird.
Das führt dazu, dass es teilweise große Unterschiede zum Beispiel in der Besoldung gibt. Beim höheren Dienst handelt es sich um die höchstmögliche Laufbahn für Polizeibeamte in der Bundesrepublik Deutschland. Die Bezeichnungen dafür variieren je nach Bundesland.
Voraussetzungen höherer Dienst bei der Polizei
Als Polizist im höheren Dienst bilden Sie die Führungsspitze der Polizei und das verlangt natürlich ein besonderes Ausbildungsniveau. Daher wird zusätzlich ein zweieinhalbjähriges Masterstudium an der Deutschen Hochschule für Polizei verlangt. Um für das Studium zugelassen zu werden, muss man bereits im gehobenen Dienst sein, eine gute Führungsprognose haben und natürlich auch überdurchschnittlich gute Leistungen erbringen. Im höheren Polizeidienst geht es um viel Verantwortungsbewusstsein und auch Durchhaltevermögen. Was den Direkteinsteig betrifft, so herrschen je nach Bundesland unterschiedliche Regularien.
Um überhaupt dafür in den erweiterten Kreis zu kommen, benötigt man das Abitur oder einen dazu gleichwertigen Bildungsabschluss. Ferner bedarf es einem Studium an einer FHS für den öffentlichen Dienst, Berufspraxis bei der Polizei gesammelt, mit Erfolg die Prüfung für den Polizeidienst abgelegt, das Auswahlverfahren geschafft, im Dienst bewährt oder aber über das Abschlusszeugnis einer Universität verfügen, aber zudem auch das Auswahlverfahren mit Erfolg bestanden haben.
Allgemeine Einstellungsvorraussetzugen für den höheren Polizeidienst:
- unter 33 Jahre vor dem Einstellungstest (kann in den einzelnen Bundesländern variieren)
- Fremdsprachenkenntnisse
- Leben in geordneten wirtschaftlichen Verhältnissen (keine großen Schulden)
- körperliche und geistige Leistungsfähigkeit
Diese Eigenschaften werden im höheren Polizeidienst erwartet:
- ausgeglichene Persönlichkeit
- Führungskompetenz
- Durchsetzungsstärke
- Verantwortungsbewusstsein
Ausbildung
2-jähriges Masterstudium
Geforderter Abschluss
Abitur und Bachelor
Ausbildungsdauer
2 Jahre
Gehalt
zwischen 3.200€ und 6.300€
Bewerbung für den höheren Polizeidienst
Damit man sich überhaupt für den höheren Dienst bewerben kann, muss man die Laufbahnprüfung für den gehobenen Dienst absolviert und bestanden haben, sowie eine mehrjährige Berufserfahrung im Polizeidienst werden vorausgesetzt. Dies ist auch der gängigste Weg in den höheren Vollzugsdienst der Polizei zu kommen.
Wenn Sie aber bereits ein ein wissenschaftliches Studium abgeschlossen haben so besteht die Möglichkeit auch direkt in den höheren Dienst einzusteigen. Voraussetzung dafür ist aber, das Sie den Einstellungstest der Polizei bestanden haben. Für Anwärter zum höheren Dienst gibt es erweiterten Aufnahmetest. Das Auswahlverfahren gliedert sich in ein mehrstufiges Verfahen, wobei alle Teile positiv absolviert werden müssen.
- Computertest ( wie jener des mittleren Polizeidienstes)
- Sporttest
- ärztliche Untersuchung
- Einzelgespräch
- Gruppendiskussion
- Kurzvortrag (ca. 10 min)
InfoUm überhaupt eine Position im gehobenen Polizeidienst ausüben zu können, muss erst eine Stelle dafür ausgeschrieben werden.
Ausbildung mittlerer Dienst bei der Polizei
Diese Ausbildung zum Polizeibeamten im höheren Dienst hat als Theorie und Praxis aufteilt. Hier muss man ganz klar sagen, dass die Theorie die Praxis überwiegt im Gegensatz zur Ausbildung bei der Schutzpolizei. Zur Aufteilung der zwei Studienjahre kann man sagen, dass das erste Jahr dezentral in den Polizeidienststellen und den Ausbildungsstellen der jeweiligen Länder stattfindet, wohingegen das zweite Jahr zentral in Münster bei der Hochschule von der Polizei absolviert wird. Die Polizeihochschule Münster ist eine bundesweite Ausbildungsstätte. In den Praxismodulen während der Ausbildungszeit werden auch verschiedene Szenarien durchgespielt, damit man später bei richtigen Einsätzen das nötig Know-how mitbringt.
Das Studium schließt man mit einer Masterprüfung ab. Die Masterprüfung besteht aus einzelnen Modulprüfungen wie einem mündlichen Bereich und eine schriftliche Masterarbeit. Die mündliche Prüfung legt man wie bei einem herkömmlichen Studium vor einem Komitee aus Professoren ab. Sofern man einen Prüfungsteil nicht schaffen sollte, hat man die Chance, ihn einmal zu wiederholen.
Dauer der Ausbildung zum Polizisten im höheren Dienst
Das Studium dauert 2 Jahre. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Studiums werden die Beamten zu Polizei/Kriminalräten auf Probe ernannt.
Gehalt im höheren Polizeidienst
Die Grundlage für den Gehalt im höheren Polizeidienst ist auch hier das Besoldunsgsgesetz. Die Gruppen A13 bis A16 stellen den höheren Dienst dar. Die Besoldung hängt aber auch von dem jeweiligen Bundesland und etwaigen Faktoren wie Familie, Kinder, Überstunden usw. ab.
Gehalt im regulären höheren Polizeidienst
Besoldungsgruppe A13
ca. 3.570€ netto
Besoldungsgruppe A14
Polizeioberrat
2/5
ca. 3.900€ netto
Besoldungsgruppe A15
Polizeidirektor
3/5
ca. 5.260€ netto
Besoldungsgruppe A16
Leitender Polizeidirektor
2/5
ca. 6.070€ netto
Als Beamter im höheren Dienst, verdient man ein sehr schönes Einkommen. Zum hier angeführten Basisgehalt werden auch noch die Zulagen für Überstunden und Nachtdienste hinzugerechnet. Das Gehalt muss natürlich noch versteuert werden. Bei den angeführten Nettobeträgen sind wir von unterschiedlichen Annahmen, wie ledig und verheiratet ausgegangen, sowie auch unterschiedliche Steuerklassen. Daher können die Basisgehälter im Einzelfall abweichen.
HinweisDer Verdienst als Beamter im höheren Polizeidienst ist tatsächlich sehr gut, allerdings muss man bedenken, dass die wenigsten Beamten diese Karrierestufen erreichen werden. Das liegt daran, dass man nicht so viele Führungskräfte braucht wie reguläre Polizeibeamte.
Aufgaben und Verwendung als Polizist im höheren Dienst
Polizeivollzugsbeamte im höheren Dienst verantwortlich für die organisatorische Leitung von ihrer Abteilung, aber auch natürlich für die Personalführung, sowie für die Sicherstellung der Einsatzbereitschaft der Polizeieinheiten zu jedem Zeitpunkt. Als Polizist im höheren Dienst leitet man zum Beispiel eine Hubschrauberstaffel oder eine Abteilung von der Wasserschutzpolizei. Auch die Leitung einer Dienststelle oder eines Schutzbereiches innerhalb einer Stadt haben sie zu verantworten.
Wenn Polizeibeamte im höheren Dienst eine Dienststelle leiten oder auch eine Polizeieinheit koordinieren, so obliegt ihnen auch die Öffentlichkeitsarbeit und sie vertreten oftmals die jeweilige Polizeibehörde zum Beispiel bei Pressekonferenzen nach Außen.
Weitere Aufgaben für die Polizeibeamten im höheren Dienst sind Führungsaufgaben bei der Verfolgung von Straftaten. So können sie auch die Zeugenbefragungen planen, die Behördenkommunikation übernehmen und selbst Ermittlungen leiten. Wichtig in der heutigen Zeit sind aber auch öffentliche Aufklärungskampagnen sowie das Planen von Maßnahmen, die der Prävention von Straftaten dienen. Gerade die Planung von Großveranstaltungen, zum Beispiel Fußballspielen, bei der die Polizei mit von der Partie ist, erfordert höchste Präzision.
Aufstiegschancen im höheren Polizeidienst
Wenn man im höheren Dienst bei der Landes- oder Bundespolizei beschäftigt ist, so bestehen vielfältige Auftiegschancen. Vom Polizeirat bis hin zum leitenden Kriminaldirektor sind alle Dienstgrade möglich. Was es braucht, um diese zu erreichen, sind Zeit, Motivation, Ehrgeiz und herausragende Leistungen im Polizeidienst. Bringt man diese Einstellung mit, so wird man in den Kandidatenkreis kommen und die Chancen für einen Aufstieg stehen gut.
Dienstgrade höherer Vollzugsdienst bei der Polizei
Gut zu wissen:Teilweise vergeben die Länder unterschiedliche Bezeichnungen der Dienstgrade und auch die Abzeichen können unterschiedlich ausgestaltet sein.
Polizeireferendar (PRef)/Polizeiratanwärter (PRA)
So werden Anwärter während des Vorbereitungsdienstes auf den höheren Polizeidienst bezeichnet.
Polizeirat (PR)
Nach Beendigung des Studiums wird man zum Polizeirat ernannt. Als Polizeirat übernimmt man typische Führungsaufgaben wie:
- die Leitung von mittleren bis größeren Einsätzen
- Entwicklung von Strategien (z.B. Einsatzstrategien)
Polizeioberrat (POR)
Wenn Polizeioberrat ist die nächste Beförderungsstufe im höheren Dienst. Die Aufgaben unterscheiden sich nicht wesentlich zum Polizeirat. Einzig die Aufgabengebiete können größer sein. Zum Beispiel das Koordinieren von Großveranstaltungen wie das „Münchner Oktoberfest“ fällt in ihre Zuständigkeit.
Polizeidirektor (PD)
Auch als Polizeidirektor nimmt man nach wie vor Führungsaufgaben vor. Aber auch die Repräsentation der Polizei zählt zu seinen Aufgeben.
Leitender Polizeidirektor (LPD)
Mit der Beförderung zum Leitenden Polizeidirektor hat man die höchste Beamtenstellung innerhalb der Polizei erreicht. Besser bekannt ist der Leidende Polizeidirektor unter dem Namen Polizeidirektor.
Quellen:
- dhpol.de – Masterstudium „Öffentliche Verwaltung – Polizeimanagement“ an der deutschen Hochschule der Polizei
- wikipedia.org – Polizeiausbildung in Deutschland
- mit-sicherheit-anders.de – Verdienstmöglichkeiten bei der bayrischen Polizei im höheren Dienst (Qualifikationsebene 4)