Fragen stellen im Vorstellungsgespräch: Beispiele & Tipps (2024)

In jedem Bewerbungsgespräch hast du die Gelegenheit, Fragen zu stellen. Nutz diese Chance unbedingt. Welche eigenen Fragen im Vorstellungsgespräch einen guten Eindruck machen und was du besser nicht fragst, erfährst du hier.

Eigene Fragen im Vorstellungsgespräch stellen: Darum ist es wichtig

Vor einem Bewerbungsgespräch bereitest du dich natürlich auf mögliche Fragen zu deiner Person und deiner Karriere vor. Überleg dir aber auch Fragen, die du selbst im Vorstellungsgespräch stellen möchtest. Spätestens am Ende des Gesprächs gibt dir dein Gegenüber oft die Gelegenheit dazu: „Haben Sie noch Fragen an uns?“ Sag in diesem Moment auf keinen Fall „Nein“, sondern setz das Gespräch mit gezielten Fragen fort.

Der Grund: Stellst du im Vorstellungsgespräch eigene Fragen, zeigst du zum einen, wie stark dein Interesse an der Stelle und dem Unternehmen ist. Zum anderen hast du die Chance, genau herauszufinden, ob dieser Job wirklich zu dir passt. Denn genau wie Personaler*innen deine Antworten auf ihre Fragen bewerten, solltest du dir die Antworten auf deine Rückfragen genau anhören. Das erleichtert dir die Entscheidung für oder gegen einen Job.

Welche Fragen kann ich beim Vorstellungsgespräch stellen?

Überleg dir im Vorfeld des Gesprächs mögliche Fragestellungen. Nachfragen zu den genauen Arbeitsstrukturen, der Größe des Teams und dem Aufgabenbereich helfen dir beispielsweise, einen Job möglichst genau einzuschätzen.

Um ganz gezielt eigene Fragen vorzubereiten, setz dich außerdem mit deinen persönlichen Erwartungen auseinander. Welche Bedingungen müssen für dich bei einem Jobwechsel erfüllt sein und welche sind nur ein willkommener Bonus? Erstell eine Liste mit allen Punkten, die dir wichtig sind. Überleg dir eine entsprechende Priorisierung, um nicht übers Ziel hinauszuschießen – denn zu viele Fragen solltest du im Vorstellungsgespräch auch nicht stellen.

Achte außerdem auf deine Ausdrucksweise. Verwende keine drohenden oder stark einschränkenden Formulierungen wie „Mehr als fünf Geschäftsreisen pro Jahr würde ich keinesfalls machen. Das würden Sie mir aber auch nicht zumuten, oder?“ Besser: „Wie sieht es in dem Job mit Geschäftsreisen aus?“

Bleib während des gesamten Gesprächs so diplomatisch wie möglich. Stell möglichst offene Fragen, auf die dein Gegenüber mehr als nur „Ja“ oder „Nein“ erwidern kann. So erfährst du mehr Details und kannst das Gespräch weiter am Laufen halten.

Im Folgenden findest du eine Auswahl guter Fragen für das Vorstellungsgespräch:

• Warum ist die zu besetzende Stelle vakant?
• Wie sieht ein typischer Arbeitstag in dieser Position aus?
• Wie werden Mitarbeiter*innen im Unternehmen gefördert?
• Wie gehen Sie mit Ideen, Anregungen und Feedback Ihrer Mitarbeiter*innen um?
• Wie würden Sie die Unternehmenskultur beschreiben?
• Wie sieht der weitere Ablauf des Bewerbungsprozesses aus?
• Welche Eigenschaft bringen alle Mitarbeiter*innen in diesem Unternehmen mit?
• Wie erfolgt die Einarbeitung?
• Wie sieht die Arbeitsumgebung in dieser Position aus? (Einzelbüro, Großraumbüro)
• Welche Erwartungen haben Sie an neue Mitarbeiter*innen?
• Wie sind im Unternehmen die Arbeitszeiten geregelt?

Im Laufe des Vorstellungsgesprächs können sich noch ganz andere, neue Fragen ergeben, während manche Fragen vielleicht bereits beantwortet wurden. Verfolg das Gespräch aufmerksam und merk dir, was du über die Firma und den Job erfährst. Wenn du dann am Ende des Vorstellungsgesprächs gefragt wirst, ob du noch etwas wissen möchtest, hakst du mithilfe deiner Notizen nach.

Welche Fragen darf man beim Vorstellungsgespräch nicht stellen?

Es gibt Fragen, mit denen du keinen guten Eindruck bei Personalverantwortlichen hinterlässt. Ein No-Go sind Fragen zum Unternehmen, die du problemlos im Internet recherchieren kannst. Sie vermitteln den Eindruck, dass du dich nicht auf das Gespräch vorbereitet hast.

Sieh auch davon ab, im Vorstellungsgespräch Fragen zu stellen, die eine Jobzusage bereits voraussetzen. Sie wirken schlimmstenfalls arrogant.

Erkundige dich auch nicht sofort nach Zusatzleistungen oder dem Gehalt. Personaler*innen werden dich in der Regel selbst auf dein Wunschgehalt ansprechen. Dann solltest du die passende Antwort natürlich parat haben. Mit dem StepStone Gehaltsplaner bereitest du dich auf diesen Moment im Vorstellungsgespräch optimal vor. Neigt sich das Gespräch dem Ende zu, ohne dass das Gehalt thematisiert wurde, frag am besten unverfänglich nach den Rahmenbedingungen der angebotenen Stelle. So lenkst du das Gespräch vorsichtig in die richtige Richtung.

Beispiele für Fragen, mit denen du keinen guten Eindruck hinterlässt:

• Welche Standorte hat Ihr Unternehmen im Ausland?
• Wann wurde das Unternehmen gegründet?
• Wann steht die nächste Gehaltsrunde in Ihrem Unternehmen an?
• Wie viele Mitarbeiter*innen hat Ihr Unternehmen?
• Wie lange warten Mitarbeiter*innen in Ihrem Unternehmen in der Regel auf eine Beförderung?
• Welches Dienstwagenmodell bekomme ich?
• Wann schicken Sie mir den Arbeitsvertrag zu?
• Wie viel verdienen die Mitarbeiter*innen in der Abteilung in der Regel?
• Wie viel Umsatz hat das Unternehmen im vergangenen Jahr gemacht?
• Überprüfen Sie, ob Ihre Mitarbeiter*innen ihren PC für private Zwecke nutzen?

Wie reagiere ich auf die Antworten meines Gegenübers?

Du hast deine Fragen gestellt und die Antworten deines Gegenübers haben dich von dem Job oder dem Arbeitgeber überzeugt? Dann mach das deutlich!

Beispiel: „Sie legen also besonderen Wert auf eine positive und offene Unternehmenskultur? Das ist mir ebenfalls sehr wichtig. Vor allem regelmäßige Feedbackgespräche finde ich sinnvoll.“

Das zeigt, dass du aufmerksam zuhörst und motiviert bist, in dem Unternehmen zu arbeiten. Die klare Botschaft: Du bist genau die richtige Besetzung für diese Stelle. Im Idealfall geht der*die Recruiter*in mit ebendiesem Eindruck aus dem Vorstellungsgespräch. Dann bist du dem neuen Job, der zu dir passt, einen Schritt näher.