Jeder Mund ist von den verschiedensten Keimen besiedelt: von nützlichen Bakterien, die uns vor Krankheiten und Infektionen schützen, aber auch von krankmachenden Keimen. Solange die gesunden und krankheitsauslösenden Bakterien im Gleichgewicht sind, können die nützlichen die schädlichen Keime in Schach halten. Kommt die empfindliche Mundflora jedoch aus dem Gleichgewicht, kann das diverse Krankheiten verursachen. Deshalb ist es enorm wichtig, die Mundflora zu schützen und zu stärken.
Aufgaben einer gesunden Mundflora
Eine gesunde Mundflora…
- wehrt schädliche Keime ab
- schützt das Zahnfleisch
- hilft bei der Vorverdauung von Nahrungsmitteln
Risikofaktoren für eine schlechte Mundflora
- schlechte Mundhygiene
- sehr zuckerhaltige Ernährung
- Stress
- übermäßiger Alkoholkonsum
- Rauchen
- bestimmte Medikamente (z. B. Antibiotika, da diese neben den schädlichen auch die nützlichen Bakterien abtöten)
- Krankheiten (z. B. Diabetes)
Folgen einer schlechten Mundflora
Gewinnen schädliche Keime in der Mundflora die Überhand, kann das Krankheiten und Beschwerden verursachen, z. B.:
- Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates)
- Karies
- Mundgeruch
- Zahnfleischbluten
- Zahnfleischentzündungen (Gingivitis)
- Aphten (Verletzungen an der Zunge und/oder Mundschleimhaut)
- Entzündungen des Zahnhalteapparates (Parodontitis)
- Pilzinfektionen der Mundschleimhaut (Mundsoor)
Behandlungsmöglichkeiten bei einer schlechten Mundflora
- Professionelle Zahnreinigung. Damit können auch hartnäckige bakterielle Zahnbeläge an schwer zugänglichen Stellen entfernt werden.
- Reinigung der Zahntaschen durch den Zahnarzt, falls sich die Bakterien bereits dort angesiedelt haben.
- Antibiotikumtherapie
- Probiotika in Form von (Lutsch-) Tabletten oder Pulvern unterstützen die nützlichen Bakterien der Mundflora. Eine Kur mit Probiotika empfiehlt sich v. a., wenn die Mundflora durch die Einnahme von Antibiotika aus dem Gleichgewicht geraten ist.
Tipps für eine gesunde Mundflora
Das können Sie selbst tun, damit Ihre Mundflora im Gleichgewicht bleibt:
- Regelmäßig morgens und abends gründlich Zähne putzen.
- Zahnzwischenräume mit Zahnseide und/oder Interdentalbürsten reinigen.
- Zunge regelmäßig mit einem Zungenschaber oder einer Zungenbürste reinigen.
- Zuckerkonsum reduzieren, da Zucker der Nährboden für viele schädliche Keime ist.
- Nicht Rauchen und Alkohol nur in Maßen genießen, da Alkohol und Nikotin die Immunabwehr im Mund schwächen.
- Regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt durchführen und Zahnschäden (Karies, defekte Füllungen usw.) behandeln lassen.
- Zweimal pro Jahr eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen. Bei Risikopatienten für Parodontitis kann dies auch häufiger erforderlich sein.
Achtung: Antibakterielle Mundspülungen mit CHX (Chloxhexidindigluconat) nicht dauerhaft anwenden
Bakterienabtötende Mundspülungen vernichten nicht nur die schlechten Bakterien, wie Fäulnisbakterien, sondern auch die guten, die für die Zahngesundheit unerlässlich sind. Verwenden Sie derartige Mundspülungen daher nicht dauerhaft ohne Absprache mit Ihrem Zahnarzt.
Hausmittel für eine gesunde Mundflora
- In schwarzem und grünem Tee enthaltenen Polyphenole können die Vermehrung von Plaque-Bakterien eindämmen. Wichtig: ohne Zucker trinken!
- In Naturjoghurt enthaltene Milchsäurebakterien bekämpfen Fäulnisbakterien, die für Mundgeruch verantwortlich sind.
- Salbei & Thymian wirken entzündungshemmend.
- Eine Mundspülung aus Teebaumöl und Wasser mindert die Bakterienzahl.
- Ölziehen reduziert die Möglichkeit mancher schädlichen Keime, sich am Zahn selbst anzulagern. Einfach einen EL Öl für etwa 10 Minuten im Mund hin und her schieben und durch die Zähne ziehen. Anschließend ausspucken und den Mund gut ausspülen.
Fazit
Ist die Mundflora aus dem Gleichgewicht, kann das zu erheblichen, teils dauerhaften Schäden für Ihre Gesundheit bzw. an Ihren Zähnen führen. Suchen Sie daher unbedingt einen Zahnarzt auf, wenn Sie unter Symptomen wie Mundgeruch, Zahnfleischbluten oder Zahnfleischentzündungen leiden.
